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Kino Katsdorf

CORPUS HOMINI

INHALT: Corpus Homini, ein österreichischer Kinodokumentarfilm (Weltpremiere: Diagonale 2024), begleitet vier Menschen bei der Ausübung ihrer Berufe, in deren Mittelpunkt jeweils der Körper und die Körperlichkeit fremder Menschen stehen. Dabei tritt ein besonderes Prinzip zutage: Während einem selbst der Körper ein Leben lang Arbeit bereitet – schließlich will er versorgt und verpflegt sein – schafft […]

INHALT:

Corpus Homini, ein österreichischer Kinodokumentarfilm (Weltpremiere: Diagonale 2024), begleitet vier Menschen bei der Ausübung ihrer Berufe, in deren Mittelpunkt jeweils der Körper und die Körperlichkeit fremder Menschen stehen.

Dabei tritt ein besonderes Prinzip zutage: Während einem selbst der Körper ein Leben lang Arbeit bereitet – schließlich will er versorgt und verpflegt sein – schafft er damit gleichzeitig auch Arbeit für andere, die sich in Form von Dienstleistungsberufen darauf spezialisieren und professionalisieren. Darunter fallen in Corpus Homini eine Hebamme in Salzburg, eine Hausärztin in Vorarlberg, eine Sexualbegleiterin in Wien und ein Bestatterpaar in Niederösterreich.

Sie verbindet eine Art von Care-Arbeit, die geprägt ist vom Spannungsverhältnis zwischen menschlicher Nähe und professioneller Distanz. Teils unter kräftezehrendem Einsatz ihrer eigenen Körper helfen sie anderen im Umgang mit ihrer Körperlichkeit. Am Lebensanfang mit der Arbeit, den Körper in die Welt zu bringen. Der Arbeit, ihn nach Verletzungen, Verwundungen und Erkrankungen zu behandeln, zu therapieren und zu heilen. Mitunter auch der Arbeit, seine sexuellen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Und schließlich auch der Arbeit, den leblosen Körper nach seinem Tod zu bestatten.

Corpus Homini wendet sich ihrer täglichen Arbeitsroutine kontemplativ zu. Ohne Kommentar, ohne jegliche Wertung. In reiner Zeugenschaft des Menschseins, behutsam, aufmerksam. Und mit großem Respekt vor den Beteiligten sowie der Elementarität von Geburt, Begehren, Leid und Tod.

 

CORPUS HOMINI ist eines der wenigen Werke der Filmgeschichte, in dem sowohl reale Geburten, Leichenwaschungen als auch Sexualakte gezeigt werden. Trotzdem ist der Film keinesfalls berechnend. Anatol Bogendorfer legt den Fokus auf den Alltag von Menschen, deren Berufe mit dem Wohlergehen des Körpers zu tun haben und viel Einfühlsamkeit erfordern: Eine Hebamme, eine praktische Ärztin, ein Begräbnisunternehmer und eine Sexarbeiterin zeigen alle große Sorgfalt im Umgang mit ihren Klient*innen, egal ob Babys sanft gestreichelt werden, eine sexualisierte Massage ansteht oder Kund*innen auch psychologisch beraten werden müssen. (Günter Pscheider)

 

DETAILS:

Schauspieler: Verena Linder, Elisabeth Kogler, Harald Hanser, Kateryna Hanser, Julia von Steyr
Regie: Anatol Bogendorfer
Genre: Dokumentation
Dauer: 97 Min
Zulassung:  ab 12 Jahre
Land: Österreich
Erscheinungsdatum: 2024

 

SPIELZEIT: